82 % der 20-29-jährigen Internetnutzer in Deutschland nutzen Instagram. Damit ist Instagram die Plattform für alle Firmen, die diese Zielgruppe bedienen wollen.
76 % der Unternehmen weltweit nutzen Instagram (Quelle: Statista). Allerdings ist es gar nicht so einfach, Instagram als kostenlose Werbeplattform für deine Produkte und Dienstleistungen zu nutzen.
Instagram will die Nutzer mit allen Mitteln an die Plattform binden. Externe Links können nur sehr eingeschränkt genutzt werden.
Wenn du also auf Instagram etwas bewerben und auch verkaufen willst, dann musst du jedes mal dafür den Link in deiner Bio ändern (und damit den Link zu deinem Impressum vorübergehend ersetzen).
Was ist Linktree?
Link.tree ist ein Dienstleister, der sich darauf spezialisiert hat, das Problem “nur ein Instagram Link in Bio” zu lösen.
“Connect audiences to all of your content with just one link” so der Claim von Linktree.
Und so kann man als Linktr.ee Nutzer sehr schnell und einfach eine Landingpage erstellen, die mehr als einen Link bereitstellt. Hier finden Nutzer einen Linkbaum, der deine Angebote und deine Rechtstexte abbildet.
Wie funktioniert Linktree?
- Linktree einrichten
- Links auswählen
- Link in deine Insta Bio einsetzen
- Linktree Analyse (Optional aber empfehlenswert)
Linktree Kosten
Linktree ist eine sogenannte Freemium Software. Du kannst also mit einer kostenlosen Version starten und dir in der Bezahlvariante weitere Features dazu kaufen.
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Ich lese für dich den langweiligen DSGVO Mist und erzähle dir nur das, was du wirklich wissen musst.
Außerdem erfährst du immer, wenn ich neue Tools teste oder Anleitungen erstelle.
Warum ich Linktree nicht empfehle
Das gilt auch für die Linktree Alternativen wie zum Beispiel Cardd, Tap Bio & Co, Linky oder ConvertKit.
Was ich stattdessen empfehle: Linktree selbst erstellen oder Clickwhale.
Datenschutz / DSGVO
Linktree ist nicht DSGVO-konform.
Hier sind die Hauptgründe:
- Datenverarbeitung in Drittländern:
Linktree ist ein australisches Unternehmen, und viele ihrer Server befinden sich außerhalb der EU, oft in Ländern, die nicht die strengen Datenschutzbestimmungen der DSGVO erfüllen. Wenn personenbezogene Daten in Länder übertragen werden, die keinen adäquaten Schutz gewährleisten, besteht ein Risiko für den Datenschutz der Nutzer. - Fehlende Einwilligung:
Deine potentiellen Besucher klicken bei Insta einfach nur den Link an. Die wissen gar nicht, dass sie dann zu Linktree umgeleitet werden und du kannst sie auch nicht um Erlaubnis fragen.
Bei der Nutzung von Linktree werden also personenbezogene Daten der Nutzer verarbeitet, ohne dass eine ausdrückliche Einwilligung der Betroffenen eingeholt wird. Die DSGVO schreibt aber vor, dass für die Verarbeitung personenbezogener Daten eine informierte und freiwillige Einwilligung erforderlich ist. - Unzureichende Datenschutzinformationen:
Die Datenschutzrichtlinien von Linktree sind für den Ottonormalverbraucher nicht geeignet, um sich darüber zu informieren, was da überhaupt mit den eigenen Daten passiert. Die finden ja deinen deutschen Insta-Kanal und sprechen in den meisten Fällen vielleicht noch nicht mal gut genug englisch, um den Datenschutz-Text von Linktree überhaupt lesen zu können (geschweige denn verstehen).
Wie sollen die mit dem englischen Datenschutz-Text von Linktree herausfinden, welche Daten gesammelt werden, wie sie verwendet werden und an wen sie weitergegeben werden? Solche Texte sind schon in der eigenen Muttersprache nicht sooo richtig gut verständlich. Die DSGVO verlangt, dass diese Informationen klar und verständlich kommuniziert werden. - Fehlende Optionen zur Datenkontrolle:
Du hat überhaupt keine Kontrolle darüber, was Linktree mit den Daten deiner Nutzer macht. Selbst wenn du dir den Datenschutz-Text durchliest und heute genau nachvollziehen kannst, was da passiert und für dich (und deine potentiellen Kunden) entscheidest, dass das klar geht, ist das nicht ausreichend. Denn es wird sich mit Sicherheit kein Mitarbeiter von Linktree bei dir melden, wenn sie die Funktionen ändern. Und du wirst auch nicht monatlich den Datenschutztext darauf hin kontrollieren, ob sich da was geändert hat.
Als Nutzer von Linktree hast du meines Wissens nach nur begrenzte Möglichkeiten, die Verarbeitung deiner Nutzer-Daten zu kontrollieren oder zu widersprechen. Die DSGVO gibt den Betroffenen weitreichende Rechte, einschließlich des Rechts auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Widerspruch gegen die Verarbeitung ihrer Daten. - Tracking und Cookies:
Linktree setzt möglicherweise Tracking-Tools und Cookies ein, ohne die Nutzer ordnungsgemäß darüber zu informieren oder deren Einwilligung einzuholen. Die DSGVO und die ePrivacy-Richtlinie verlangen eine vorherige Zustimmung der Nutzer für das Setzen von nicht notwendigen Cookies und für Tracking.
Suchmaschinenoptimierung leidet
Je mehr Traffic du aus eigener Kraft auf deine Seite bekommst, desto eher wird auch Google deine Inhalte ausspielen.
Das Problem: Wenn du deine Instagram Nutzer erst zu Linktree schickst und sie nicht weiter klicken, sieht Google deine Bemühungen nicht.
Datenanalyse
Wenn du deine Daten ordentlich analysieren willst, dann empfehle ich dir, alle Daten in einem Tool zu sammeln. Also deine komplette Datenanalyse in Google Analytics durchzuführen und nicht einen Teil in Linktree und einen Teil in Google. So kannst du viel besser den Überblick behalten.
Übrigens: Auch Analytics hat den Sitz in den USA und ist damit nicht per se DSGVO-konform. Auf deiner eigenen Seite kannst du aber ein Cookie Popup nutzen, um deine Nutzer darauf hinzuweisen und um Erlaubnis zu fragen.
Abhängigkeit!
Das Geschäftsmodell von Linktree gefällt mir nicht besonders. Es ist simpel und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist toll, aber Linktree hat nur einen Kunden und ist komplett von Instagram abhängig. Das ist für keine Firma der Welt gesund.
Sollte Instagram beschließen, dass es nicht mehr mit Linktree zusammenarbeiten möchte, sind deine Analyse-Daten und die Links aus deiner Bio weg (und das ist bereits einmal passiert).
Linktree Alternative
1. Deine Website
Du kannst einfach eine Landingpage auf deiner Webseite erstellen und den Link bei Instagram einfügen. Ich habe gleich zwei Tutorials dafür erstellt.
Erstelle eine Seite und liste Buttons für die Inhalte auf, die du verlinken willst.
Wenn du noch keine Webseite hast, dann lies meine Anleitung Webseite erstellen oder schau dir mein Buch an:
Webseiten erstellen, die verkaufen
In den letzten Jahren habe ich unzählige Webseiten gemeinsam mit Kunden erstellt.
Die Grundlage war immer dieses Buch.
Weil es der perfekte rote Faden für dein Webseiten-Projekt ist. Ausführlich genug, um deine Webseite zu erstellen, aber eben keine 1000-Seiten-Beschäftigungstherapie. Denn du willst ja nicht Webdesigner werden.
2. Clickwhale
Clickwhale ist ein WordPress-Plugin, mit dem du wie bei Linktree deine Insta-Landingpage erstellen kannst.
Clickwhale
ClickWhale* ist der beste Link-Manager, den ich bisher getestet habe.
Das Plugin deckt die Funktionen von Linktree ab, aber du behältst den Traffic auf deiner Webseite! Außerdem ist es eine DSGVO-konforme Alternative zu Pretty Links, Wonderlink und Thirsty Affiliates. Ich kann es total empfehlen!
Die Lizenz für Clickwhale kostet momentan 24$ (aktuelle Preise kannst du hier nachschauen*). Das ist wirklich günstig!
Linktree erstellen: Deutsche Anleitung und komplett kostenlos
Die 10 Euro im Monat kannst du dir getrost sparen. Denn es ist kinderleicht, deine eigene Landingpage für deine Instagram Follower zu erstellen. Genau deswegen arbeite ich so gern mit dem Elementor* Page Builder.
Du kannst einfach eine Landingpage auf deiner Webseite erstellen und den Link bei Instagram einfügen.
So hast du deinen eigenen Linktree in WordPress. Ich habe zwei Video-Tutorials für dich erstellt, es ist wirklich ganz einfach!
Linktree mit Elementor erstellen: Beispiel für Coaches und Dienstleister
Linktree Beispiel für Blogger und Shops
Wenn du ein bisschen mehr Style willst, dann kannst du dir diese Version von Linktree erstellen. Dazu benötigst du allerdings Blogartikel zu deinen Instagram Posts.
Die Link in Bio Instagram Vorlage der NY Times
Es handelt sich um eine Landingpage, die fast wie Instagram aussieht, aber bei der jede Kachel anklickbar ist.
Wie das geht, zeige ich dir hier:
Link in Bio: so verlinken meine Kollegen
“Ich verlinke auf eine Landingpage. Damit schicke ich nicht nur den Traffic auf meine Webseite, ich helfe auch Google, meine Seite besser zu verstehen. Denn ich stärke mein internes Linkbuilding. Google nutzt Links wie Straßenkarten.
- Deine einzelnen Webseiten sind die Orte.
- Die Links sind die Landstraßen.
- Die Keywords, die du in den Links nutzt, sind die Straßenschilder mit den Ortsnamen.
Deswegen habe ich jeden einzelnen Link auch mit dem Keyword benannt, für das die Seite dann auch ranken soll.
Stephanie Kurth, Datenschutz-Expertin
“Linktree ist aus meiner Sicht keine Lösung, sondern ein zusätzliches Problem.
Nicht nur Websites brauchen ein Impressum & eine Datenschutzerklärung, Social Media Profile müssen beides ebenfalls bereitstellen. Instagram macht es uns nicht einfach diese Anforderung zu erfüllen, denn wir haben nur einen Link um beides bereitzustellen. Die Lösung ist einfach, dein Bio-Link sollte immer auf deine Website verlinken, wo Impressum & Datenschutzerklärung easy zu finden sind.”
Links auf Instagram teilen für Runaways
Du kannst außerdem mit dem Plugin Clickwhale Kurzlinks deiner besten Blogartikel und Angebote erstellen und die direkt in deiner Story teilen.
Als Text und auch noch mal als Reminder ausgesprochen.
Meine Erfahrung zeigt, dass diese Kurzlinks sehr wohl im Handy eingetippt werden. Du kannst sie als Direktzugriffe in Google Analytics sehen und auch die Kurzlinks im Plugin auswerten.
Probier es ruhig aus! So bist du nicht nur auf den Link in der Bio angewiesen.
Instagram Link in Post
Das funktioniert leider nicht so gut, wenn du die Links nicht einkürzt. Zum Beispiel mit Clickwhale. Denn denke bitte daran: Die Links sind nicht anklickbar und müssen abgetippt werden.
Instagram Reichweite
Nutzt du zu viele Links in deinen Posts oder deinen Stories – zum Beispiel während eines Launchs – kürzt Instagram dir Reichweite ein.
Versuche also Instagram nicht nur als Rampe zu nutzen, um dort potenzielle Kunden abzugreifen, sondern stelle immer eine Win-win-Situation her.
Bereichere die Plattform, sodass Instagram auch etwas von dir als Creator hat. Liefere gute Inhalte auf der Plattform, sodass deine Follower gern bei dir zuschauen.
Du kannst die Plattform natürlich auch mit Werbebudget bereichern. Da hat Marc Zuckerberg auch nichts gegen einzuwenden (habe ich gehört).